Schule (Bild von freepik.com)
2024 08 19: Ukrainisch als 2. Fremdsprache
Gescheiterter Schulversuch an der Bergstraße und im Odenwaldkreis

Kurz vor den Sommerferien wurde am 2.7.24 der Schulversuch "Ukrainisch als 2. Fremdsprache" vom Kultusministerium u.a. über unser Schulamt gestartet. Bis die Eltern die entsprechenden Infos über ihre Schulleitungen erhalten haben, verblieb i.d.R. weniger als 1 Woche bis zum Elternabend am 10.7. in der Geschwister-Scholl-Schule in Bensheim; wenn Eltern die Einladung überhaupt erhalten haben! Anmeldeschluss war dann am 12.7., dem letzten Schultag (!Der Gesetzgeber schreibt Elternvertretern eine Einladungsfrist von 10 Tagen plus 3 Tage Postlaufzeit für Elternabende mit Wahlen vor!).

Um was geht es bei diesem Schulversuch?

Es geht um Ukrainisch als 2. Fremdsprache - nicht nur, aber vor allem für Ukrainer. Für den Schulversuch war vorgesehen, für den Odenwaldkreis und den Kreis Bergstraße in der Geschwister-Scholl-Schule in Bensheim die entsprechenden Kurse anzubieten. Die Frage, an welchen oder auch an wie vielen Nachmittagen die Kurse stattfinden oder auch wie die Schüler aus dem kompletten Odenwaldkreis und der Bergstraße nach Bensheim kommen sollten, war auch am Elternabend noch ungeklärt. Angemeldet hatten sich zum Zeitpunkt des Elternabends 4 Schüler aus Eberbach und 4 aus Bensheim und dem Ried. Zum Start des Schulversuchs sollten mindestens 10 Anmeldungen vorliegen... 

Wie wir auf Nachfrage beim zuständigen Schulamt erfahren haben, kommt dieser Kurs in der Bergstraße und im Odenwaldkreis nun aber „mangels Anmeldungen“ nicht zustande. Der „schwarze Peter“ liegt also nun bei uns Eltern! Das ist die „offizielle“ Sichtweise. Wir vom Kreiselternbeirat fragen uns aber, wie ernst es dem Kultusministerium mit diesem Schulversuch ist, wenn man das so kurzfristig publiziert. Da kann man schon mal eine Absicht vermuten, dass man gar kein ernsthaftes Interesse an dem Gelingen, bzw. dem Start dieses Schulversuchs hat. Dabei hätte es ausgereicht, diesen Schulversuch nach den Herbstferien zu beginnen, um den Schulen mehr Zeit zur Vorbereitung zu geben und eine respektvollere Kommunikation zu gewährleisten. Oder man hätte das Thema einfach viel früher starten müssen.

Hinzu kommt auch die – sagen wir einmal – unglückliche Formulierung in Anlage 1 zu der Einladung, die allen Flüchtlingen und Migranten gegenüber, die nicht ukrainischen Ursprungs sind, nur wenig Wertschätzung gegenüber bringt.

Uns würde interessieren, ob und wie viele Eltern in unserem Kreis an Ukrainisch als 2. Fremdsprache Interesse hätten und würden uns über entsprechende Rückmeldungen bis 15.9.24 per Mail an unsere Kontaktadresse freuen.